Geweihstangen für Liz Umweltmobil

28. März 2019

„Wild erleben“ am 17. April 2019 am Wildpark Völlinghausen

Geweihstangen sind ganz schön sperrig. Das stellte Lisa Richter fest, als sie versuchte, die vom Wildpark Völlinghausen gespendeten Geweihstangen vom Rot- und Damwild in einer der zahlreichen Kisten und Kästen im Umweltmobil des Liz zu verstauen. „Aber dafür finden wir auf jeden Fall noch eine geeignete Stelle“, war das Resümee der Landschaftsökologin, die sich sichtlich über die Stangen freute und sie nach der Übergabe schon genau in Augenschein genommen hatte. „Die sind toll, gerade wenn man Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen das Thema Wild näherbringen möchte.“

Hans-Joachim Linnhoff vom Förderverein Wildpark Völlinghausen hat eine der Rotwild-Passstangen in der Hand, das Gegenstück hält Lisa Richter (2. v. r.) vom Liz fest in den Händen. Die drei Geweihstangen vom Damwild zeigen Ortsvorsteher Friedhelm Linnhoff (3. v. l.), Hubert Klyscz (3. v. r.) und Johannes Mertens vom Förderverein. Über die Spende freut sich auch die Leiterin des Liz, Kerstin Heim-Zülsdorf.

Wie beispielsweise am Mittwoch, 17. April, wenn das Liz am Wildpark Völlinghausen die Führung „Wild erleben“ für Interessierte ab sieben Jahre anbietet. Für diese kann man sich im LIZ anmelden. Das LIZ-Umweltmobil ist natürlich dabei und mit ihm die neuen Geweihstangen.

Genauer gesagt handelt es sich bei vier der Stangen um Passstangen. „Damit werden die beiden Stangen eines einzelnen Hirsches bezeichnet“, verrät Hubert Klyscz, stellvertretender Vorsitzende des Fördervereins des Wildparks Völlinghausen. „Die Passstangen stammen von einem Rothirsch und einem Damhirsch in unserem Gehege.“ Da das Damwild sein Geweih ab April abwirft, haben die Verantwortlichen Geweihstangen aus dem vergangenen Jahr genommen.

Mitnahme von gefundenen Geweihstangen ist verboten

Trotzdem sieht man im Wildpark auch jetzt schon mal Hirsche ohne Geweih. „Das liegt daran, dass die Rothirsche schon im März ihre mächtigen Geweihstangen abwerfen“, weiß Hubert Klyscz. Die älteren Hirsche beginnen damit als Erste – zum Teil schon Ende Februar. Die jüngeren lassen sich mehr Zeit und werfen sie erst im April bis in den Mai hinein ab.

Auch im angrenzenden Arnsberger Wald werfen derzeit die Hirsche ihr Geweih ab. Wer jedoch eine solche Geweihstange von Rot- oder Sikahirschen findet, sollte sie nicht einfach mit nach Hause nehmen. „Das Mitnehmen ist sogar verboten, denn das Geweih als Ganzes oder auch Bruchstücke davon sind Eigentum des Jagdausübungsberechtigten, der das Recht hat, auf dem Gelände, auf dem die Stangen gefunden worden sind, zu jagen“, erklärt Hubert Klyscz. Als Jäger kennt er sich mit diesem Thema natürlich bestens aus.

Daher weiß er auch, wieso die Stangen abbrechen. „Es gibt zwischen dem sogenannten Rosenstock am Kopf eines Hirsches und der Stange eine Sollbruchstelle, an der sich die Knochenzellen auflösen. Irgendwann bieten sich kaum noch Halt und daher bricht die Geweihstange ab. Sie wird „abgeworfen“, wie es waidmännisch korrekt heißt. Schon kurze Zeit später bildet sich ein neues Geweih. Dieser Wechsel der Geweihstangen ist im Wildpark Völlinghausen jedes Jahr aufs Neue zu beobachten.

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