Warum wird eine Bienenkönigin farblich gekennzeichnet? Zu welcher Zeit finden sich Drohnen im Volk? Aus welchem Grund erzeugt ein Imker Ableger? Welche Bienenkrankheiten sind meldepflichtig? Diese und viele weitere Fragen mussten im Rahmen der Abschlussprüfung des Grundkurses für Imker richtig beantwortet werden. Nach einer Stunde stand fest: Alle anwesenden Teilnehmer haben die Prüfung bestanden.
Kursleiterin Barbara Klein, die seit 15 Jahren imkert und als Bienensachverständige tätig ist, durfte den stolzen Nachwuchsimkern ihr Zertifikat überreichen. Zudem gab es für die Absolventen lobende Worte von Marion Lepold, die den Teilnehmern zu ihrer Leistung gratulierte. „Ich bin sehr beeindruckt, dass ihr das ganze Jahr über ehrenamtlich als Wildpark-Ranger volles Engagement zeigt und euch jetzt auch noch in Sachen Imkerei und Bienen habt ausbilden lassen“, lobte die stellvertretende Bürgermeisterin und Schirmherrin der Wildpark-Ranger-Ausbildung beim Förderverein Wildpark Völlinghausen. „Das zeigt, die Erfolgsgeschichte Naturerlebnisraum Völlinghausen geht weiter.“
Mit dem Grundkurs hatte der Förderverein in erster Linie den ehrenamtlichen Wildpark-Rangern die Möglichkeit geben wollen, sich fachkundig von einer erfahrenen Imkerin ausbilden zu lassen. „Eingeladen hatten wir aber bewusst alle Interessierten, die mehr über Bienen und die Imkerei erfahren möchten“, erinnert sich Fördervereins-Vorsitzender Hubert Klyscz. Zu Beginn waren auch noch einige Leute mehr bei den Terminen, aber nicht jeder wollte am Ende auch eine Prüfung machen.
Ab Ende Februar hatte „bienenbärbel“ Barbara Klein an fünf Terminen ausführlich zu verschiedenen Schwerpunkten informiert. „Wir haben relativ viel Theorie gemacht“, verrät die 58-Jährige. Dabei ging es unter anderem um die Themen „Rechtsvorschriften“, „Bienen und artverwandte Insekten“, „Schwarmbiologie“, „Honig“ und „Bienenkrankheiten“. Anschließend wurden die Imkeranzüge angezogen und es ging zu den wenige Meter entfernt stehenden Imkerbeuten. Diese hatte Barbara Klein extra für den Kurs, der auf Initiative des Fördervereins Wildpark Völlinghausen stattfand, in einem eingezäunten Bereich auf der Kopfweiden-Landschaft aufgestellt. „Von diesen beiden Bienenvölkern habe ich zwei Ableger gemacht, die ich dem Wildpark Völlinghausen gestiftet habe.“
Auch wenn die Bezeichnung Imker nicht geschützt ist, gibt es für alle, die Bienen halten möchten, einiges zu beachten. „Bienen müssen angemeldet werden“, klärt Barbara Klein auf. „Man muss sich bei der Tierseuchenkasse bei der Landwirtschaftskammer melden und man muss beim Veterinäramt Bescheid geben.“ Das Halten von Bienen kann auch steuerrechtlich relevant sein, denn ab drei Völkern wird es so gewertet, dass man den hergestellten Honig nicht mehr nur für den Eigengebrauch nutzt. „Außerdem muss man wissen, ab wann man der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft beitreten muss.“
Doch nicht alle Teilnehmer des Grundkurses für Imker planen die Haltung von Honigbienen. „Mich haben Bienenvölker schon immer fasziniert und ich wollte wissen, wie das alles funktioniert“, erzählt Michael Pilatik. „Daher hat sich der Kurs für mich angeboten. Denn so hatte ich auch den Druck, mich hinzusetzen und jede Woche etwas zu machen.“ Wie viel es über Bienen und die Imkerei zu wissen gibt, hat den Wildpark-Ranger dann aber doch überrascht. „Ich habe mich sogar gestern noch hingesetzt und viel gelernt, damit ich die Prüfung heute schaffe.“
Auch Raphael Danne-Rasche möchte nicht selbst imkern. „Ich habe den Kurs mit meiner Frau Julia und unserem Sohn Ben gemacht, denn der möchte unbedingt eine eigene Beute mit einem Bienenvolk haben und dabei möchten wir ihn unterstützen.“ Schon jetzt hilft der Junior regelmäßig Imker Christian Moers bei dessen Arbeit an den klassischen Imkerbeuten und den traditionellen Klotzbeuten der Waldbienenstation.
Diese ist eine der Stationen im Naturerlebnisraum Völlinghausen. Eine weitere ist neben dem Wildpark und dem Dendrarium die Kopfweiden-Landschaft, wo der Imker-Grundkurs stattgefunden hat, sowie die Streuobstwiese mit ihrem Insektenhotel. „Das Thema Bienen – ob Honigbiene oder Solitärbiene – begegnet uns im Naturerlebnisraum immer wieder“, sagt Hubert Klyscz. „Daher freue ich mich, dass jetzt 15 unserer Wildpark-Ranger die Fortbildung gemacht haben und daher bei Führungen durch den Naturerlebnisraum noch deutlich fachkundiger über diese Insekten informieren können.“
Nach Abschluss der Prüfung gab es für die Teilnehmer und Referenten noch Brötchen zur Stärkung – natürlich mit Honig.
