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Klotzbeuten werden aufgestellt

Behausungen für zwei Bienenvölker errichtet

 

Hubert Klyscz (links) hat die Zapfen schon in der Hand, die er zum Verschließen der vorderen Öffnung der Klotzbeute benötigt. Nicolas Franke hält das Spezialwerkzeug in der Hand, das er für den Völlinghauser angefertigt hat. Dieses nutzen Zeidler unter anderem zum Aushöhlen von lebenden Bäumen und Klotzbeuten.

Wer hat denn diese knapp zwei Meter großen Baumstämme mit Stahlstreben im Boden verankert und vor allem warum? Das mag sich der eine oder andere Spaziergänger gefragt haben, der in den letzten Tagen in der Straße Alte Feld in Völlinghausen den Abzweig zum Bachlauf der Fismecke eingeschlagen hat.

Denn nach rund 50 Metern sind auf diesem Weg die beiden Klotzbeuten zu entdecken, die Hubert Klyscz, Michael Müller-Inkmann, Nicolas Franke und Johannes Mertens vom Förderverein und Arbeitskreis Wildpark Völlinghausen dort aufgestellt haben. Inklusive zweier Holzzäune, die für einen Mindestabstand der Besucher zu den beiden Bienenbehausungen sorgen sollen. „In absehbarer Zeit wollen wir gemeinsam mit einem Imker zwei Bienenvölker ansiedeln“, sagt Hubert Klyscz, „und daher sollte man natürlich nicht zu nah an die Stämme herangehen.“ Schilder, die auf die Bienen hinweisen, werden noch aufgestellt.

Angefertigt hat der Vorsitzende des Fördervereins Wildpark Völlinghausen die beiden Klotzbeuten in stundenlanger Handarbeit in seinem Garten. Zum Einsatz kamen dabei spezielle Werkzeuge, wie sie schon seit Jahrhunderten in der Zeidlerei zum Aushöhlen von lebenden Bäumen und Klotzbeuten genutzt werden. „Diese hat Nicolas Franke, der bei uns im Arbeitskreis aktiv ist, in seiner Werkstatt extra für unsere Arbeit an den Klotzbeuten hergestellt“, verrät Hubert Klyscz.  

„Die beiden Klotzbeuten sind erst der Anfang unserer Waldbienenstation“, erklärt Ortsvorsteher Johannes Mertens. „Sie ist ein weiteres Highlight im Naturerlebnisraum Völlinghausen, zu dem neben dem Wildpark, die Streuobstwiese sowie die beiden geplanten Projekte Wildparkhaus und Dendrarium gehören.“

Sobald die Bienenvölker einziehen, wird Hubert Klyscz den Hohlraum mit zwei Brettern abdecken und mit Ästen verkleiden, damit Spechte nicht den Hohlraum entdecken und ein Loch in die Bretter der Klotzbeute hacken. Damit die Verkleidung hält, wird sie mit Seilen befestigt. Diese Seile werden um die sogenannten Zapfen gebunden, die zuvor in die Löcher rund um den Hohlraum gesteckt wurden. Die Bienen nutzen das Einflugloch an der Seite der Klotzbeute.

Während der Recherche zum Thema Klotzbeuten ist Hubert Klyscz immer tiefer eingetaucht in die Geschichte der Zeidlerei. Jetzt kann es der Völlinghauser kaum erwarten, dass in die von ihm angefertigten Behausungen endlich Bienenvölker einziehen.

Sein erworbenes Wissen gibt er gerne weiter. „Im kommenden Jahr oder spätestens im Jahr darauf werde ich einen Workshop anbieten, in dem jeder seine eigene Klotzbeute bauen kann“, plant der Vorsitzende des Fördervereins. „Dabei wird es natürlich in erster Linie darum gehen, wie eine Klotzbeute aussieht und was man beim Anfertigen beachten muss, aber die Teilnehmer dürfen sich auch auf einige interessante Informationen zur Geschichte der Zeidlerei freuen.“

Michael Müller-Inkmann, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Wildpark Völlinghausen, schlägt einen der ersten Zaunpfosten ein, während Ortsvorsteher Johannes Mertens die vom Bauhof gelieferten Holzhackschnitzel verteilt.  

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