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Über 50 Vögel ziehen in neue Voliere um

 

Aufgeregt flattern die zahlreichen Wellensittiche in der in die Jahre gekommenen Vogelvoliere im Wildpark Völlinghausen hin und her. Die Aufregung ist spürbar. Mit ihnen im Käfig ist Ramona Behnke, doch das kann nicht der Grund für die Unruhe sein, denn die farbenprächtigen Vögel kennen die 24-Jährige sehr gut.

Immerhin kümmert sie sich seit rund sieben Jahren alle vier bis fünf Wochen sieben Tage lang fürsorglich um die gefiederten Bewohner, füttert sie, reinigt ihre Käfige und schaut nach dem Rechten.

Jungvögel hat sie bei Bedarf schon mit nach Hause genommen und dort liebevoll aufgepäppelt. Was sorgt also für die große Aufregung?

Es ist der grüne Kescher, mit dem die Vogelfreundin einen Wellensittich nach dem anderen einfängt, die kleinen Krallen vorsichtig aus dem Netz befreit und die Vögel in eine flache Holzbox steckt. „Darin sind sie gut geschützt“, erklärt Ramona Behnke.

Denn bei dem Transport in einem herkömmlichen Vogelkäfig würden die Vögel womöglich herumfliegen und sich dabei an den Flügeln verletzen.

Sobald die ersten Vögel eingefangen und sicher in der Transportbox verstaut sind, schließt Ramona Behnke den Käfig und die Außentür hinter sich und geht rüber zu den neuen Vogelvolieren, die in einem modernen Holzbau untergebracht sind, der vor rund zwei Wochen fertiggestellt worden ist.

„Danach haben wir noch einige Arbeiten im Inneren des Gebäudes erledigt“, erzählt ihr Vater Jörg Behnke.

„Unter anderem haben wir Rückzugsorte für die Vögel eingebaut und die Volieren mit frischem Sand, neuen Näpfen, Spielzeug und Ästen ausgestattet. Die Steckdosen für die Frostwächter müssen wir aber noch installieren.“

Später werden noch Info-Tafeln an den vier Volieren angebracht. Wobei ein erster Zettel mit Hinweisen schon an einem Gitter befestigt worden ist, denn die dort untergebrachten fünf Graupapageien können nicht nur sprechen, sondern auch mit ihren Schnäbeln kräftig zupacken.

„Daher sollte man nicht seine Finger durchs Gitter stecken“, sagt Jochen Bogatz vom Vogelteam. „Außerdem ist es wichtig, dass die Besucher wissen, dass sie die Vögel nicht füttern dürfen, denn damit können sie die Gesundheit der Vögel gefährden.“

Und der Völlinghauser muss es wissen, denn die fünf Graupapageien haben vorher viele Jahre lang in zwei großen Käfigen bei ihm zu Hause gelebt (Foto).

Mona, Django, Coco und die beiden Graupapageien, die Lona heißen, waren die ersten, die am Samstag in die neuen Volieren eingezogen sind. Das hat Besitzer Jochen Bogatz selbst übernommen.

In dem modernen Gebäude mit seinen rund 75 Quadratmetern Grundfläche sind neben den vier Volieren auch ein Gang untergebracht, in dem die Mitglieder des Vogelteams geschützt vor Wind und Wetter die Fütterung für die Vögel vorbereiten können.

Das übernimmt gerade Jörg Behnke, während Ramona Behnke und Erwin Schulte nach den Wellensittichen die weiteren gefiederten Bewohner einfangen und in ihr neues Zuhause bringen.

Nach und nach wird es in den alten Volieren immer leiser, während in den neuen immer mehr Flug- und Flattergeräusche zu hören sind.

Schließlich ist der Umzug der Rosenköpfchenpapageien, Nymphensittiche, Zebrafinken, Diamanttäubchen, Kanarienvögel und Wachteln abgeschlossen.

Am Sonntag hatten die Vögel Zeit, in aller Ruhe ihre neue Umgebung zu erkunden. Doch damit ist es jetzt schon wieder vorbei, denn an diesem Montag sollen bereits die Bagger anrücken.

Sie sollen die alte Vogelvoliere, die 1970 mit Eigenmitteln gebaut worden ist, abreißen, damit dort das WildparkHaus entstehen kann.

Dieses hätte schon längst fertig sein sollen, doch aufgrund von Lieferschwierigkeiten verzögerte sich das gesamte Projekt.

„An wichtige Baumaterialien wie Holz war eine Zeitlang einfach nicht dranzukommen“, erinnert sich Johannes Mertens, Mitglied im Vorstand des Wildpark-Fördervereins und einer der vielen Besucher, die den Umzug am Samstag interessiert beobachteten.

Arbeitskreis freut sich immer über Helfer

Der Arbeitskreis Wildpark Völlinghausen ist aus den freiwilligen Helfern entstanden, die seit der Gründung des Wildparks im Jahr 1964 vielfältige Arbeiten erledigt haben. Einige von ihnen sind heute noch mit dabei. Derzeit kümmern sich rund 15 Ehrenamtliche um die Ziegen, Schafe, Hühner und Fasane, sechs Personen um die Vögel und viele weitere helfen bei den Rothirschen, Damhirschen und Sikahirschen. „Insgesamt sind im Arbeitskreis über 35 Leute, die sich die Arbeit, die im Wildpark Völlinghausen anfällt, teilen“, sagt Friedhelm Linnhoff. „Trotzdem freuen wir uns natürlich immer, wenn Menschen jedweden Alters auf uns zukommen, die Lust, Laune und auch Zeit haben, sich bei uns zu engagieren. Interessierte könnten sich bei Friedhelm Linnhoff melden unter Tel. 0151 20924590.

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